Es hat sich schon manch einer gewundert, weshalb die Berge südlich von Genua auch im Sommer einen weissen Hut tragen. Seit rund 2000 Jahren wird rund um das Gebiet Carrara der berühmte fein strukturierte, weisse Marmor abgebaut. Michelangelo war schon Kunde und bestellte seinen Block für die Figur des Davids in Carrara. Tagtäglich werden riesige Kuben in den 150 Steinbrüchen aus dem Berg geschnitten. Imposante geometrisch unterteilte Felswände verschlucken optisch die fleissigen kleinen Baumaschinen, welche aussehen wie Spielzeuge. Fluch und Segen geben sich die Hand. Während die Natur und die ansässige Bevölkerung von Jahr zu Jahr mehr leidet, erfreuen sich Architekten und die Chemieindustrie des weissen Schatzes. Man schätzt, dass in 50 Jahren diese ästhetische Ressource aufgebraucht ist.